Die Weltmeisterschaften der Kadetten führen den Autor erneut nach Sarajevo. Bereits 2010 gab es die Europameisterschaften der Kadetten in dieser in den 90iger Jahren durch einen Krieg auf europäischem Boden arg zerstörten Stadt. Fünf Jahre später ist es interessant, wie sich diese Stadt entwickelt hat. Damals war der Autor als verantwortlicher Trainer vor Ort. Im Freistil standen an dieser EM (auf dem Bild von links)  Roger Junker, Philipp Hutter, Stefan Reichmuth, Marco Hodel und Nicolas Christen auf der Matte.

 

 

Damian Dietsche vertrat den damaligen SARV im Greco. Von diesen sechs Nominierten sind immerhin noch vier Athleten "im internationalen Geschäft" . Viel Spass bereitete die Zusammenarbeit mit den mitgereisten Eltern.

In diesem Jahr sind für Swiss Wrestling gemeldet:

 

G r e c o

 

69 kg Ramon Betschart    (Start am 26.08.15)   
76 kg Damian von Euw    (Start am 26.08.15)

 

Coach: Sergiy Sirenko

 

F r e i s t i l

 

46 kg Nino Leutert  (Start am 30.08.15)
50 kg Dominik Laritz (Start am 29.08.15)
63 kg Tobias Portmann (Start am 30.08.15)
76 kg Joel Pierroz   (Start am 30.08.15)

Coach: Reto Gisler

 

 

ringerspiegel.ch verfolgt und berichtet über den gesamten Zeitraum der Weltmeisterschaften.

 

 

 

Die Wettbewerbe finden nicht wie 2010 in der Olympiahalle von Sarajevo,
sondern in der Sporthalle "Amel Beckovic"
im Vorort Vogosca (ca. 12 km von Sarajevo entfernt statt).

 

Kann Franz Richter (GER. 5. Platz EM) solche Techniken erneut bei der WM erfolgreich einsetzen?

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Erste Schritte in Sarajevo, dann nach Vogosca mit der  UWW - Shuttle Limousine. Akkreditierung und Hallenbesichtigung. Ersteres ging sehr schnell, da in diesem Moment kein anderer den gleichen Sinn hatte. Die Halle sieht gross auf dem Foto aus. Doch das täuscht. Sie ist m. E. nicht für eine Weltmeisterschaft geeignet. Z.b. ist der warm up Bereich einfach zu klein. Schade. Die grosse Olympiahalle von der EM 2010 wäre besser geeignet. Man wird abwarten müssen, wie die Organisatoren das in den Griff bekommen.

 

DIE VORFREUDE AUF DIESE TITELKÄMPFE MINDERT DAS NICHT.

 

 

ringerspiegel.ch kann nicht aktueller sein, da ständig das WLAN zusammenbricht. 

 

30.08.2015

 

Der zweite Kampftag der Freistiler. Wieder guter Sport bis zu den Finals. Die Russen und die US-Boys bärenstark. Unterschiedliche Ringerschulen - aber beide erfolgreich, Die Inder konnten heute nicht so überzeugen wie gestern. 

Das Auftreten der Schweizer besser und engagierter als bei der EM. Leutert punktete gegen den Türken, der aber in der Abrechnung auch keine Rolle spielte und verlor trotzdem. Tobias Portmann gewann seinen ersten Kampf gegen BLR. Im weiteren verlor er gegen den starken Amerikaner mit 0 zu 10 (take down und viermal Beinschraube). Der Gegner tankte sich bis in das Finale. Hoffnungsrunde für Tobias: Enttäuschend. Pierroz kämpfte in der Anfangsphase zu Verhalten (ob angstvoll muss er selbst wissen) gegen den Italiener, der auch grossen Respekt beobachten liess. Taktische Fehler, wie doppelt von unten aufziehen, leisten dann natürlich Hilfe für den Gegner und bauen ihn auf. Joel verlor. Der Italiener auf einer Stufe mit ihm im nächsten Kampf ebenfalls. Ausgeschieden. Für die vier Freistiler noch ein weiter Weg zum Erfolg. 

 

 

Nino Leuter vs. TUR

Tobias Portmann vs. BLR

 

Joel Pierroz vs. ITAL

 

Die Finals von höchster Dramatik.

Bis 46 kg versuchte der Grieche Pilidis alles, aber Kopylov (RUS) war eine Nummer zu gross. Der Grieche beeindruckte in den Vorrunden, wie er die Kontrahenten verdrängte. Dayton Fix (USA) zelebrierte einen super Bronzekampf. Klasse Ringkampfsport. Dann das erste Gänsehautfinale: Der Japaner Otoguru (sehr schmal, kindliches Gesicht) entzauberte den Russen Magomedov und brachte die russischen Betreuer um die Fassung. Ordnungskräfte mussten eingreifen. 

 

 

 

Diese Aktionen lösten Tumulte im russischen Lager aus (54 kg)

 

 

 

 

Fix (USA, rot, linkes Bild) in seiner unnachahmlichen Vorwärtsbewegung. Der US-Boy Verkleeren (63 kg)  arbeitet auf diese Situation hin und mit seine Spindel (Beinschraube) machte er jeden platt. und feiert so seinen WM Titel über den Russen Nuradinov.

Somit verloren die Russen zwei WM - Finals. Bis 76 kg gewann dann aber wieder Gvaramia für Russland. Im Schwergewicht gewinnt Stevenson (USA) die Goldmedaille mit 9 zu 0 (!) über den supergrossen Uzbeken Rakhimov. Das US-Team mit einer Superleistung an dieser Weltmeisterschaft 

 

29.08.2015

Die Freistilkämpfe beginnen. Die Experten am Mattenrand erwarten hohe Ringkampfschule. Von Seiten der Schweiz ging Dominik Laritz aus dem Rheintal bis 50 kg auf die Matte. In seinem Auftaktkampf traf er auf den Azerbaidjaner Hamidli. Dominik hatte sicherlich grosse Ambitionen. Wer ihn kennt weiss, dass er ein ehrgeiziger Athlet ist. Aber der Osteuropäer war noch eine Nummer zu gross für ihn. Nicht zu gross, da er auch nicht viel weiter kam. Das ist weniger Kritik, sondern mehr die Aufforderung mehr aus seinen Möglichkeiten zu machen. Für Dominik Laritz sieht man da eine Zukunft. 

 

Der Kampfbeginn für Laritz und der Angriff, der zur Niederlage führte

(um diese Zeit sind an der Matte C katastrophale Lichtverhältnisse)

 

 

Es fiel auf, dass heute einige Kämpfe durch 4er-Wertungen mit Ende der Kampfzeit verloren gingen. Die Enttäuschungen darüber legten Emotionen frei. Interessant die Teilnahme an den WM von Sportlern aus Südafrika und Jordanien (!). Japan rüstet mit seinem Kadettenkader, der sehr administrativ behandelt wird, was man bei der Vorbelastung zu sehen bekam, für die Spiele in Tokio auf. Man spricht hier hinter vorgehaltener Hand von einer Art  Kasernierung bis zu den Spielen im eigenen Land. Wir können noch einige Jahre diese Bemühungen beobachten. Es herrscht Vorfreude auf das erste Freistilfinale.  

Das Finale war echte Ringkampfkost. Alle, die Russen, der Inder und der Amerikaner als Weltmeister, glänzten mit Ringen vom Feinsten. Aber auch die Kämpfe um die Bronzemedaillen überzeugten die Zuschauer und alle Experten vor Ort. Bis 69 kg besitzen die Russen in beiden Stilarten aussergewöhnliche Kadettenringer, die sich durch ihr Können im Zwischenhandlungsbereich (Fassarten, Bewegung, angriffsvorbereitende Aktionen etc.) alle Vorteile gegenüber dem Gegner selbst erarbeiten. Die ausgefeilte Technik ist dann der Garant zum Erfolg. Das muss man einfach gesehen haben.

Ringerpräsident und neu member of the IOC  Lalovic beehrte die Weltmeisterschaften mit seiner Anwesenheit. 

 

 

ringerspiegel.rs nutzte die Möglichkeit, ihm zur Wahl in das IOC persönlich zu gratulieren. Er bedankte sich herzlich.

 

die Ergebnisse und der livestream - Zugriff unter diesem link

 

https://unitedworldwrestling.org/event/world-championships-2

 

 

27. und 18.08.2015

 

Die Kampftage der jungen Damen. Allerdings sehr enttäuschend, was da an technisch-taktischen Niveau geboten wurde. Es war teilweis "Kinderringen". Falsche Bewegungen, technischen Unzulänglichkeiten waren zu beobachten. Das Engagement, der Kampfgeist und die Emotionen kaschierten die Mängel sehr. Die deutsche Europameisterin Lisa Esel (Frankfurt/Oder - Berlin) verlor nur im Semifinale 46 kg gegen die starke Japanerin Susaki und beendete die Weltmeisterschaft mit einer Bronzemedaille. 

 

 

Lisa Esel während der WM in Aktion.

 

26.08.2015

 

Das war ein "rabenschwarzer" Tag für Damian von Euw. (SUI, Ringerriege Brunnen). Er loste sich Fatullayev (AZE) zu, den er zur EM besiegte - und verlor in einem schweren und mit neckischen beiderseitigen Fouls behafteten Kampf eindeutig 0 zu 6. Der Gegner kam nicht bis in das Finale und damit das Aus für den Schweizer. Die Ursachen zu besprechen, war noch nicht möglich. Der zweite Schweizer, Ramon Betschart aus Kriessern bis 69 kg, verlor in der Qualifikation mit 0 zu 1 durch Kampfrichterentscheid. 

Ein deutscher Vertreter stand am heutigen Tag nicht auf der Matte. 

Rs.ch nutzte in einem Gespräch mit dem deutschen Bundestrainer Maik Bullmann (und wohl bekannter Olympiasieger und mehrfachen Weltmeister) die Chance, eine Meinung über diese WM in Bosnien-Herzegowina einzuholen. Er sprach von sehr schlechten Bedingungen (höflich wiedergegeben).Bullmann:"Wir können am Regelwerk doktern, aber dürfen der Öffentlichkeit nicht solche Wettbewerbe anbieten. Das schadet unserer Sportart." Ein Gespräch am zweiten Abend der WM mit dem UWW - Delegierten bestätigte diese Auffassung, die von diesem geteilt wird. Er betonte aber, dass die Probleme in der UWW erkannt sind und hart daran gearbeitet wird. Zum gleichen Anlass sass auch der Präsident der ausrichtenden nationalen Ringer-Föderation (mit acht Ringerclubs) am Tisch und versuchte, die Argumente klein zu reden. RS.ch meint, es fehlt es im Vorfeld an Kontrollen, die die Einhaltung von notwendigen Bedingen für Kontinentale- und Weltmeisterschaften sichern. Man kann den Eindruck bekommen, dass der Gewinn vor der Sache des Sportes steht.

Zu den Finals:

 

Herausragend Aleksandr Romanov aus St. Petersburg (RUS) bis 69 kg. Der Europameister spulte sein Können ab und lies keinem Widerpart eine Chance. Im Finale punktete  er in sekundenschnelle in einer Aktion ein 8 zu 0. BEEINDRUCKEND!  Aber auch sein Verhalten zwischen den Kämpfen. Sprints, Dehnung und Partnerübungen, durch die Witterungsbedingungen im Freien, hielten seinen Kreislauf auf hohem Level. Somit ist er in der Lage mit dem Anpfiff, optimal in den Kampf zu gehen. Der überragende Greco-Ringer dieser Weltmeisterschaften. Positiv die Silbermedaille des Österreichers Marcus Ragginger, der kämpferisch bis in das Finale vordrang. Die Silbermedaille liessen sein Staff fast ausrasten. 

Beide Finaltage zeigten bestes Griechisch-römisches Ringen. Da kam Freude auf. Diese Disziplin lebt. Dazu tragen die jungen Athleten bei.

 

 

 

 

 

Die Medaillenträger:

 

42 kg

 

1. Marz IRI
2. Amaev RUS
3. Dastanbek (KAZ
3. Isgandarov AZE

 

46 kg

 

1. Tirkashev UZB
2. Kamal TUR
3. Olzhas KAZ
3. Kotcev RUS

 

54 kg

 

1. Hrushyn UKR
2. Khetsurian GEO
3. Tigran ARM
3. Nehoda BLR

 

69 kg

 

1. Komarov RUS
2. Daszkiewicz POL
3. Nicooloz GEO
3. Ganizada AZE

 

76 kg

 

1. Kiishok UKR
2. Hrachukin BLR
3. Ojog ROU
3. Baragunov RUS

 

85 kg

 

1. Sargsian RUS
2. Ragginger AUT
3. Savolainen FIN
3. Kismoni HUN

 

 

 

25.08.2015

 

Am heutigen Tag beginnen die ersten Konkurrenzen im Griechisch-römischen Stil. Die beiden Schweizer kämpfen erst am 2. Tag der Greco- Ringer. Vom Deutschen Team müssen alle Athleten auf die Matte:

 

58 kg Ginc vs. Vladika (BLR)

Andrej Ginc gewinnt die Bronzemedaille über den Türken Can Meric mit 1 zu 1. Eine starke Leistung des Athleten von der SAV Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern. Er trainiert am Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder und ist ein guter Kollege des Damian von Euw.


63 kg Sanders vs. Fatih (TUR)
100 kg Richter vs. Savenko (KAZ)

Beide Sportler werden im ersten Kampf ausgebremst.

 

Der bis 54 kg gemeldete Aleksandr Ginc (3. der EM) verletzte sich beim Abschlusstraining vergangene Woche, so sein Vereinspräsident und Chef des Ringerverbandes Mecklenburg-Vorpommern Uwe Bremer.

 

Nunmehr ist der erste Wettkampftag der WM und der Greco - Ringer vorbei. Das Finalkämpfe zeigten hohe Qualität was das technische Niveau, die Aktivität und das Risiko betraf. Absolute Klasse. Ein Athlet fiel auf, der aber `nur`die Silbermedaille bekam: Mohamed El Sayed  aus Ägypten. Er überraschte alle Gegner durch seine variable und frische Art des Ringens. Nur der Georgier Rikadze lies ihm mit 11 zu 2 Punkten im Finale keine Chance. Die Abgeklärtheit siegte in diesem Fall noch über Spontanität und Risiko. Wenn der Ägypter nicht an den Zuständen seinen Landes oder anderweitigen Problemen untergeht, dann kann man einiges von ihm erwarten. 

 

Die Medaillenträger

 

50 kg

 

1. Freni ITA
2. Sefershaev RUS
3. Majidzada AZE
3. Basar TUR

 

58 kg

 

1. Kaviyaninejad IRI
2. Vladyka BLR
3. Ginc GER
3. Tamazyan ARM

 

63 kg

1. Rikadze  GEO
2. El Sayed
3. Malkhas ARM
3. Nasibov UKR

 

100 kg

 

1. Mirzazadeh IRI
2. Ersek HUN
3. Savenko KAZ
3. Laminski POL