Eine kleine Delegation von Swiss Wrestling startete an dieser 19. Auflage des Turniers in Riga.

 

 

 

Als einziger ging am ersten Tag Ramon Betschart (74 kg) im Griechisch-römischen Stil auf die Matte. Er verlor seinen Auftaktkampf gegen den Georgier Tchkualidze mit 0 zu 10. Er war im zweiten Kampf nicht besser, aber siegreich. Den Letten Dudko besiegte er mit 8 zu 4. Gegen den Belorussen Zhukouski verlor er dann mit 1 zu 4. Der Rheintaler rang "kraft- und saftlos". Diese Kritik muss sein, da man Ramon Betschart wesentlich besser kennt. Auch National- und Vereinstrainer Sirenko musste seinem Ärger den Lauf lassen. Die Ursachen sollten analysiert und abgestellt werden

 

 

Ramon Betschart im Kampf gegen den Georgier

 

Der zweite Wettkampftag brachte für Swiss Wrestling zwar zwei weitere Medaillen, aber keine Siegleistung. Dabei waren beide 84iger dicht dran. Sämi Scherrer, wieder im Freistil, lieferte gegen den Georgier Chikhradze einen super Kampf im Halbfinale ab. Nicht nachvollziehbare Wertungspunkte brachten ihn mit einem Zähler Rückstand um den Sieg. Zuvor besiegte der Willisauer den Deutschen Blayvas im Viertelfinale. Sämi hinterlies einen sehr gute Leistung auf der Matte. Damian von Euw, ebenfalls bis 84 kg aber im Griechisch-römischen Stil, traf im ersten Kampf auf den Esten Milva. Er beherrschte den Ostseeanrainer gab aber zwei unnötige take downs ab, so dass er bei 6 zu 4 Führung sich seiner Sache nicht so sicher war. Anschliessend traf er wieder auf den Georgier Khetsuriani (mit dessen Trikot er letzten Montag in Aristau trainierte), er verlor bei den Austrian Open Anfang Februar gegen diesen. Sein Kampfkonzept ging anfangs auf: Er stellte den Georgier passiv und erhielt dafür den Bonuspunkt. Dann verleitete Khetsuriani den Schwyzer zum Zwigriff und fing einen halbherzigen Überwurf zum Schultersieg ab. Dem Nationaltrainer fiel das Handtuch aus der Hand, dem Fotografen zum Glück nicht die Kamera. Das sind die kleinen Raffinessen, die man besitzen muss, um Kämpfe zu kippen. Die beiden jungen Schweizer Athleten in diesem Gewichtsklassenbereich sind auf dem richtigen Weg. 

 

Sämi Scherrer (blau) im Halbinale Marc Dietsche erhält Instruktionen Damian von Euw gegen den Georgier

 

Dann rang noch Marc Dietsche von der RS Kriessern. In Wohlfurt (AUT) zeigte er eine respektable Leistung. Hier in Riga war er nicht in der Lage, sein gesamtes Können ab zu rufen. Ihm fehlt die Umstellungsfähigkeit im Kampf, das heisst, er kann auf Veränderungen im Kampfverlauf nicht erfolgreich reagieren. Das konnte man im Kampf um die Bronzenedaille gegen den Esten Andruse analysieren. 

Dann gab es noch einen Schweizer auf der Matte: Kampfrichter Alois Fässler bei seinem zweiten internationalen Einsatz lieferte eine solide Kampfbeurteilung als Mattenleiter und Punktrichter ab.