Swiss Wrestling: Jahresauftakt und mehr ....

 

 

Die Führung des Spitzenverbandes der Schweizer Ringer, Swiss Wrestling, läutete nach einem Testwochenende des Kaders mit einem „Kick –Meeting“ der Kadersportler und deren Trainer bzw. der Leistungssportverantwortlichen der Vereine nicht nur das Trainings- und Wettkampfjahr 2017 ein, sondern eröffnete den Olympiazyklus „Tokio 2020“.

 

Im Sportzentrum Willisau trafen sich die Kadersportler zu einem Seminar- und Trainingswochenende. Die eingesetzte Expertengruppe um Philipp Rohrer (Baumgartner, Bucheli, und Rieser) organisierte akribisch diese Zusammenkunft mit theoretischen und praktischen Inhalten. Der vorerst als Trainer eingesetzte Alfred Ter-Mkrtychan (Silbermedaille 52 kg Greco in Barcelona 1992 für Deutschland) arbeitete zusätzlich intensiv mit dem Greco – Kader auf der Matte.

 

Die Theorieeinheiten umfassten die Auswertung der umfangreichen Leistungstest`s, die Jahresplanung und das eingeführte Selektionssystem für die Kadernominierung, aber auch für eine Berechtigung, die Schweiz bei internationalen Meisterschaften zu vertreten. Interessant gestalteten sich die Ausführungen des Mentaltrainers Heinz Müller, der viel Erfahrung bei den Tontaubenschützen und in der Betreuung eines ehemaligen Spitzenschwingers sammelte.
Allerdings geriet der anschliessende wichtige Tagungspunkt „Erstellung eines individuellen Kampfkonzeptes“, so die Meinung des Autors, nicht als geglückt. Ein so wichtiger Punkt in der Entwicklung notwendiger Leistungen sollte dem individuellen Aspekt entsprechen; wie altersgerecht, dem individuellen techn.-taktischen Leistungsstand und der vorhandenen physischen Grundlagen.

 

Die Arbeit in Athlet-Coach - Gruppen erwies sich fruchtend

 

Sehr ansprechend für die Athleten erwies sich die Einführung einer individuellen Trainingsplanung auf der Basis eine Software. Das sprach die Athleten an. In Arbeitsgruppen mit den erfahrenen Trainern, wie Hugo Dietsche, Olympia-Dritter 1984, aber auch Thomas Bucheli und Michael Jauch, entwickelten die Sportler ihre persönliche Planung. Natürlich reichte die Zeit nicht; somit gab es eine Hausaufgabe. Die dann Trainer Rohrer und Ter-Mkrtchan kontrollieren und korrigieren.

 

Swiss Wrestling veröffentlichte die Ausschreibungen für 4 (vier!) Trainerstellen mit unterschiedlichen Arbeitszeiten. Diese sind mit `Nationaltrainer` und `Assistenztrainer` jeweils für Greco und Freistil ausgewiesen. Natürlich ausgerichtet auf die Blickrichtung Olympia 2020. Aber die notwendige Basisarbeit darüber hinaus für den Kadettenaltersbereich und einem sog. Hoffnungskader ist in keiner der Ausschreibungen verankert. Und der weibliche Bereich .....?

 

Das Wochenende in Willisau ist ein Beginn.

 

 

Zum Schluss muss noch erwähnt werden, dass die derzeitig besten Athleten für die Zukunft im Freistil nicht anwesend waren: Stefan Reichmuth sowie Sämi Scherrer (beide Willisau Lions) weilen für einen längeren Trainingsaufenthalt in den USA und Randy Vock (RS Freiamt) sowie Marc Dietsche (RS Kriessern) trainieren längere Zeit in der Ukraine. In der Diskussion mit Mentaltrainer Heinz Müller nach seinem Vortrag betonten alle Beteiligten die Notwendigkeit eines Teamspirit .... ; und dann diese Situation. Klar gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Interessen der Vereine, aber ist dieses Splitting und diese Abgrenzung für den erklärten Weg nach „Tokio 2020“ fördernd?

 

Meistercoach Hugo Dietsche weiss, was und wieviel man trainieren muss für eine Olympiamedaille... Man kann diesem Blick entnehmen: "Alle positiven unterstützende Massnahmen mitnehmen, aber das Ergebnis  kommt über die Arbeit auf der Matte" 

 

DIE TEILNHEMER IM RINGERRAUM DER WILLISAU LIONS

 

Bild: Adi Bucher