In einem spannenden dritten Finalkampf erzwang die Ringerstaffel Kriessern den dritten Titel in Folge. Die Willisau verloren mit einem Punkt Unterschied.

 

 

Der Meister ist ermittelt

 

In einem spannenden dritten und entscheidenden Kampf siegte die Ringerstaffel Kriessern

 

Gerhard Remus

 

Die erste Begegnung des Finals in der Swiss Wrestling Winforce Premium League gewannen die Ostschweizer mit 24 zu 12. Der Rückkampf endete 29 zu 9 für die Willisau Lions. Der `gewünschte` dritte finanziell attraktive Kampf musste die Entscheidung bringen…; und der machte Spass.

Chefcoach der Ringerstaffel Kriessern Hugo Dietsch bewies wieder, dass er der „Fuchs“ in Sachen Motivation und taktischer Aufstellung ist. Auf Seiten von Willisau gab es kaum Veränderungen zu Aufritten in der beendeten Saison.

Es begann mit dem Duell im Freistil bis 57 kg. Der erfahrene Urs Wild (Gaststarter von der RR TV Weinfelden) nutzte eine Gelegenheit, schob Timon Zeder am Boden in die gefährliche Lage und schulterte ihn. Viele erwarteten eine andere Paarung im Schwergewicht. Doch Kriesserns Coach entschied sich für Freistiler Philipp Hutter. Stefan Reichmuth, ebenfalls in dieser Stilart zuhause und Olympiakader der Swiss Wrestling Federation, kontrollierte und dominierte mit Wucht den Kampf. Gab aber zwei Zähler ab. Dimitar Sandov (61 kg, Greco) in den Reihen der Zentralschweizer und Gaststarter vom Team Lutte Vallais diktierte die Auseinandersetzung, brachte  nur eine 2 zu 0 Bewertung für Willisau zustande.  Die über 1800 Zuschauer sahen die Gastgeber in Führung gehen, denn bis 97 kg im Freistil machte Marco Riesen kurzen Prozess gegen den jungen Noel Hutter. Lukas Bossert (65 kg Freistil),  zu defensiv gegen Dominik Laritz eingestellt, gab dann in der Endphase des Kampfes neun Zähler ab, konnte selbst nicht scoren und verlor nach Punkten.

 

  

 

 

Pausenstand: 10 zu 8 Der zweite Durchgang begann bis 86 kg. Der im Schwergewicht erwartete Ramon Betschart rang in seiner Gewichtsklassen bis 86 kg im Griechisch-römischen Stil. Der Juniorenvizeweltmeister dieses Jahres knackte den stabilen und erfahrenen Jonas Bossert. Der erste clevere Schachzug von Hugo Dietsche. Die Stimmung in der Halle kam auf den Höhepunkt., Sergiy Sirenko,  der schon lange in der Schweiz lebt, aber den Ringkampfsport in der Ukraine erlernte, trat gegen den jungen Michael Portmann bis 70 kg im Greco an. Portmann wehrte sich tapfer und liess seine heranreifenden Qualitäten ab und zu aufblitzen.  Das deutliche 10 zu 1 Ergebnis für Sirenko traf sicher die Erwartungen der Rheintaler in der Höhe des Sieges  nicht. Tobias Portmann (80 kg, Freistil) tat sich  mit dem gross gewachsenen Tobias Betschart schwer. Sein 6 zu 0 Sieg erkämpfte er vor allem durch gute Arbeit am Mitterrand. Dann der zweite Schachzug des Hugo Dietsche: Nicht Sohn Marc trat im Freien Ringkampf bis 74 kg an, sondern  der 28-jährige Steven Graf erhielt das Vertrauen. Gegner Mirco Studer spürte ab der ersten Kampfsekunde die grosse Motivation von Graf, der schnell mit take downs und Durchdrehe sein Punktekonto auffüllte und  diesen clever bis zur totalen Erschöpfung verteidigte. Studer besass keine Mittel, um  Graf zu gefährden. Noch konnten beide Teams gewinnen. Die  Königsklasse im Griechischen Stil musste über Sieg oder Niederlage entscheiden. Beide Fanblöcke trieben Vetsch (Gaststarter vom RC Oberriet-Grabs) und David Hungerbühler in den nicht unbedingt sportlich guten aber durchaus sehr spannenden Kampf.

 

  

 

Im ersten Finalkampf schulterte Hungerbühler nach hohem Risiko seinen Widerpart. Das war in diesem brisanten und alles entscheidenden  Match nicht zu erwarten.  Im Gegenteil: Bei der Ausführung eines Durchdrehens konterte Vetsch. Die 3 zu 1 Führung reichte nicht für Willisau. Hungerbühler hielt den Abstand, weil Vetsch nicht in der Lage war, unter hoher Belastung punktbringende Kampfsituationen zu erzwingen.

 

 

 

Nach Abpfiff brandete riesiger Jubel auf den Rängen und der Matte auf. Der Abschluss des Mannschaftskampfes kam etwas ins Stocken. Das Team aus Kriessern erwies sich durch seinen Kampfgeist, mannschaftliche Geschlossenheit und der cleveren Mannschaftsführung auch in diesem Jahr als das beste Team des Schweizer Ringkampfsportes.

 

 

Chefcoach Hugo Dietsche     3x Dietsche des Erfolges: v.l. Paul (Präsident), Hugo (Trainer), Patrick (Leistungssportverantwortlicher)

 

Der dritte Finalkampf

Gewicht

 

Ringer Willisau Lions

 

Ringer RS Kriessern

 

EP

 

SA

 

Zeit

 

MP

 

   

57

F

 

Zeder Timon

 

Wild Urs

 

2:3

 

SS

 

 

 

0:4

 

61

G

 

Sandov Dimitar

 

Molnar Gabor

 

3:0

 

PS

 

 

 

2:0

 

65

F

 

Bossert Lukas

 

Laritz Dominik

 

0:9

 

PS

 

 

 

0:3

 

70

G

 

Portmann Michael

 

Sirenko Sergiy

 

1:10

 

PS

 

 

 

1:3

 

74

F

 

Studer Mirco

 

Graf Steven

 

0:7

 

PS

 

 

 

0:3

 

74

G

 

Vetsch Andreas

 

Hungerbühler David

 

3:1

 

PS

 

 

 

3:1

 

80

F

 

Portmann Tobias

 

Betschart Tobias

 

6:0

 

PS

 

 

 

3:0

 

86

G

 

Bossert Jonas

 

Betschart Ramon

 

0:8

 

PS

 

 

 

0:3

 

97

F

 

Riesen Marco

 

Hutter Noel

 

16:0

 

 

 

 

4:0

 

130

G

 

Reichmuth Stefan

 

Hutter Philipp

 

17:2

 

 

 

 

4:1

 

Gesamtresultat (offiziell): 17:18