Diese Titelkämpfe organisierte die Ringerstaffel Freiamt.

 

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In der Sporthalle von Merenschwand im Kanton Aargau trafen sich die Freistilspezialisten, aber auch einige ansonsten Griechisch-römisch kämpfende Athleten, zu ihren Schweizer Meisterschaften. Der Ausrichter, die Ringerstaffel Freiamt, organisierte eine eindrucksvolle und perfekte Veranstaltung und freute sich über die Anzahl der teilnehmenden AthletInnen: 83 Aktive und 68 Kadetten sowie 19 junge Schweizer Damen und drei Gastringerinnen aus Deutschland (Daxlanden, Köllerbach und Viernheim) betraten die drei Matten. Neben der gelungenen Organisation unterstrichen die Freiämter auch ihre Vormachtstellung bei den Ergebnissen der Aktiven und Kadetten.

   

Drei Athletennder Ringerriege Brunnen v.l.; Simi Fuchs, Alexander Bühler und Sayed Jamshidi (alle im blauen Singlet)

Natürlich trugen sich auch viele Junioren in die Listen ein. Aber zum Zuge kamen sie nicht. Bis 60 kg dominierte Thomas Epp von der Ringerriege Schattdorf aus dem Uri. River Perlungher (Ringerriege Brunnen), gerade mal 18 Jahre, stand im Finale gegen ihn, war aber beim 0:10 chancenlos. Bis 65 kg duellierten sich der Rheintaler Dominik Laritz (RS Kriessern) und der Freiämter Nino Leutert in einer spannenden und bewegungsreichen Begegnung. Laritz gewann 7:3. Bis 70 kg gab es ein rein Freiämter Finale. Der neue Cheftrainer der Ringerstaffel Freiamt Michael Bucher trat vorerst zu seinem letzten Kampf gegen Randy Vock an. Der Bronzemedaillengewinner bei Europameisterschaften Vock, noch unter der Führung des ausgeschiedenen Nationaltrainers Nicolae Ghita, siegte mit 5:3. Er fegte mit jeweils schneller und eindeutiger Technischer Überlegenheit (10:0) die Nachwuchsathleten Lars Neyer (Ringerriege Einsiedeln) und Melvin Feyer (Ringerstaffel Sense) von der Matte. Wenig Mühe, weil auch schwache Konkurrenz, bereitete Marc Dietsche (75 kg) von der Ringerstaffel Kriessern die Erringung des Meistertitels. Gleiches bis 80 kg: Gegen Tobias Portmann (RC Willisau Lions) kam keiner an: Vier (!) Technische Siege ohne Punktverlust auf seiner Bilanz. Man erwartete von Junior Kimi Käppeli (RS Freiamt) im Finale einiges; doch dieser besaß noch keine Mittel den Mann aus dem Luzerner Hinterland Paroli zu bieten (0:11). Die abgelaufene in der Ligasaison 2021 ausgesprochene Startsperre ließ Magomed Ayskhanow (86 kg) wieder in den Wettkampfbetrieb einsteigen. Einen der besten Kämpfe des Tages lieferte er sich gegen den Mansur Mavlaev (RC Willisau Lions). In der ersten Runde schien der Kampf noch offen zu sein. Der Willisauer ging sogar in Führung. Doch im zweiten Durchgang drehte Ayskhanov auf, führte schnell mit 11:5 und entzauberte Mavlaev, der letztendlich resignierte und auf Schulter verlor.

 

 

Der Freiämter Brunner muss einen Spaltgriff mit hoher Amplitude durch Neyer (Einsiedeln) zulassen.

 

Im Halbschwergewicht sollte es für den Brunner Alexander Büeler auf Titelverteidigung gehen, doch er verlor in der Vorrunde gegen den Freiämter und späteren neuen Titelträger Roman Zurfluh mit 0:7. Die Bronzemedaille ließ sich der Schwyzer nicht nehmen. Das Schwergewicht beherrschte mit drei klaren Siegen Altmeister Andrii Vyshar.

 

 

Ronan Feuer konnte noch nicht bei den Aktiven Akzente Setzren. Mansur Mavlaev bleibt zweiter Mann hinter noch verletzten Stefan Reichmuth.

 

Bei den Damen gewann bis 50 kg Svenja Jungo (Ringerstaffel Sense). Unter den Augen von Vater und Coach Pascal lieferte sie sich ein spannendes Finale gegen die Deutsche Laura Schmitt (KSV Köllerbach). Das ging beim Endstand von 8:8 zu ihren Gunsten aus. Die 55 kg Kategorie gewann Anja Epp (RR Schattdorf). Sofia Bodnar (RC Oberriet-Grabs) dominierte mit fünf Siegen die 60 kg Klasse der Damen. Eine Kategorie darüber besiegte in einem einzigen Kampf Miriam Lötscher (Ringerriege Tuggen) Eveline Lötscher von der Ringerstaffel Sense, und es gewann Julia Lötscher aus Tuggen die 75 kg Klasse.

Großes unterschiedliches Niveau herrschte bei den Kadetten.

Bis 38 kg gewann die drei Finalkämpfe Nils Obi (Willisau Lions) gegen Dario Karli vom TV Ufhusen mit jeweils 10:0. In der Gewichtsklasse bis 42 kg holte Lars Ochsner die Goldmedaille für sich und seiner RRTV Weinfelden. Beachtliche Fortschritte, auch in Blickrichtung internationaler Einsätze für die Schweiz, vollzog Kevin Birchler bis 47 kg. Keiner konnte ihn auf seinem Weg zum obersten Podestplatz bremsen. Stone Perlungher (53 kg) lernte das Ringen in den USA unter den kritischen Augen seines Vaters, der einst seine Ringerschuhe für die Ringerriege Brunnen schnürte, und schloss sich nunmehr wie sein achtzehnjähriger Bruder River (Silbermedaille bis 60 kg beiden Aktiven) dem Verein im Schwyzer Talkessel an. Mit vier Siegen bestieg Stone Perlungher das Siegerpodest.

 

 

  

Stone Berlungher (RR Brunnen) mit Aktionen

 

Tobias Lüscher von der RS Freiamt gewann bis 60 kg. Mit drei klaren Siegen ging es für Aaron Zberg (RR Schattdorf) in das Finale gegen Justin Raffin (RS Freiamt), der seinerseits ebenfalls souverän den Finaleinzug schaffte. Heiß umkämpfter Fight mit einem 2:2 Endstand. Raffin wog sich in Sicherheit, nahm an, er führe. Aber die Punktwertung fiel gegen ihn aus. Zberg und sein Anhang jubelten über den Meistertitel. Absolut dominierend bis 74 kg der Willisauer Ueli Rölli. Er siegte mit klaren Technischen Überlegenheiten in seinen vier Kämpfen. Der bereits international erfahrene Klubkamerad Nick Scherrer gewann bis 97 kg alle seine fünf Auseinandersetzungen eindeutig.

 

  

 

Es waren sportlich erfrischende, spannende Meisterschaften, die Spaß machten. Doch bezugnehmend auf die letzten internationalen Ergebnisse in den olympischen Disziplinen und Altersklassen muss man in der Schweiz kritisch jeden Athleten betrachten und  knallharte Analyse betreiben. Das erfordert eine Neufindung des bereits eingeschlagenen erfolgreichen Weges im Schweizer Freistilringen.

Die Schweizer Meister Aktive

60 kg (13 TN) Thomas Epp (RR Schattdorf)

65 kg (15 TN) Dominik Laritz (RS Kriessern)

70 kg (10 TN) Randy Vock (RS Freiamt)

75 kg (11 TN) Marc Dietsche (RS Kriessern)

80 kg (13 TN) Tobias Portmann (RC Willisau Lions)

86 kg (7 TN) Magomed Ayskhanov (RS Freiamt)

97 kg (7 TN) Roman Zurfluh (RS Freiamt)

130 kg (7 TN) Andrii Vyshar (RC Oberriet-Grabs)

Schweizer Meister Frauen

50 kg (8 TN) Svenja Jungo (RS Sense)

55 kg (3 TN) Anja Epp (RR Schattdorf)

60 kg (6 TN)Sofia Bodnar (RC Oberriet-Grabs)

65 kg (2 TN) Miriam Lötscher (RR Tuggen)

75 kg (3 TN) Julia Lötscher (RR Tuggen)

Schweizer Meister Kadetten

38 kg (2 TN) Nils Obi (RC Willisau Lions)

42 kg (4 TN) Lars Ochsner (RRTV Weinfelden)

47 kg (7 TN) Kevin Birchler (RS Freiamt)

53 kg (12 TN) Stone Berlungher (RR Brunnen)

60 kg (14 TN) Tobias Lüscher (RS Freiamt)

66 kg (13 TN) Aaron Zberg (RR Schattdorf)

74 kg (10 TN) Ueli Rölli (RC Willisau Lions)

97 kg (6 TN) Nick Scherrer (RC Willisau Lions)

 

DIE SCHWEIZER M3ISTER bei den AKTIVEN 2023: v.l. Vyshar, Dietsche, Zurfluh Vock, Ayskhanov, Laritz, Portmann, Epp